Projekt "Denkmal Baukloh"

Städtepartnerschaft und Völkerverständigung

erst durch die Arbeit des Ge-Denk-Zellen-Vereins wird schrittweise klar, wie groß die Zerstörungen der Nationalsozialisten auch in Lüdenscheid waren. 1940 errichtete der Höhere Polizei- und SS-Führer Friedrich Jeckeln in Hunswinkel das erste Arbeitserziehungslager, in dem während des Krieges mehr als 200 zivile Zwangsarbeiter - meistens aus der Sowjetunion - durch Schwerstarbeit, Hunger und Erschießen ums Leben kamen. Am Ende des Krieges trieb die Gestapo (Geheime Staatspolizei) viele hundert Gefangene aus dem Rheinland in das Lager Hunswinkel, wo mehr als 300 starben. Die Mehrheit waren russische Zwangsarbeiter, die in der Nähe des Friedhofs Hühnersiepen erschossen wurden.

Aber auch die ca. 2.900 russischen Zwangsarbeiter in den Fabriken Lüdenscheids litten an den unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Ca. 180 Ostarbeiter*innen fielen ihnen in den Fabriken und an den Arbeitsstellen zum Opfer.

Hinzu kamen vom April bis November 1945 noch viele schwerkranke russische Soldaten, die von den US-Truppen im Kriegsgefangenenlager Hemer befreit und zur Genesung in das Lazarett Baukloh gebracht wurden. Leider waren die russischen Kriegsgefangenen von ihrer Arbeit im Bergbau und in der Schwerindustrie des Ruhrgebiets bei mangelhafter Ernährung und schwersten Arbeitsbedingungen so geschwächt, dass 240 starben, die Mehrheit an TBC.

Bis Juni 1945 wurden 120 von den Siegermächten zum Nationalfriedhof in den Niederlanden gebracht und in Einzelgräbern beigesetzt. Danach kamen 81 auf das Soldatenfeld des neuen evangelischen Friedhofs namenlos in ein Massengrab und 41 auf das Soldatenfeld des katholischen Friedhofs. Die Friedhofsverwaltungen lehnten die Anlage von Einzelgräbern mit Namen gegenüber dem Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge und der britischen Besatzungsmacht ab. Die Namen der russischen Bauklohtoten wurden erst in den 1960er Jahren in die Sterbebücher des Amtes Lüdenscheid eingetragen.

Als Beitrag zum Frieden und zur Erinnerung an den nationalsozialistischen Rassismus gegen den "russischen Untermenschen" wollen die Freie evangelische Schule, der Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge, die Friedensgruppe und der Ge-Denk-Zellen-Verein für die 240 russischen Kriegsopfer in Lüdenscheid ein Denkmal errichten, als Schirmherr konnten wir Herrn Bürgermeister Wagemeyer gewinnen.

Damit es 80 Jahre nach dem Beginn des Russlandfeldzugs Wirklichkeit werden kann, werden die Schüler und Lehrer ein Denkmal entwerfen, dass einige Tausend Euro kosten wird. Zur Verwirklichung sind Spenden notwendig,

Konto des Ge-Denk-Zellen-Verein mit dem Stichwort "Denkmal Baukloh"
bei der Sparkasse Lüdenscheid
ISBN DE 28 4585 0005 0000 3627 56,

die steuerlich absetzbar sind. Alle Beteiligten hoffen, dass das Denkmal im November - vielleicht auch mit einem Nachfahren aus Russland - eingeweiht werden kann und zur Völkerverständigung beiträgt.

Herzlchen Dank an all diejenigen, die bereits großzügig gespendet haben!

Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid e.V.
Marienstraße 2 Ecke Wilhelmstraße ♦ 58511 Lüdenscheid
Öffnungszeiten ♦ mittwochs 11 - 13 Uhr und 15 - 17 Uhr
Weitere Termine nach Vereinbarung